Strukturell vs. Funktionell

Die Funktionelle Osteopathie bildet den wesentlichen Kernbereich der allgemeinen Osteopathie.

 

Ihre inhaltliche Ergänzung – die eher strukturell geprägte osteopathische Methodik – ist, um es vorwegzunehmen, auch eine höchst wirksame osteopathische Manipulationsform, aber von der Durchführung her anders geprägt.

 

Beide sind aus derselben Quelle entstanden, beide ergänzen sich hervorragend (selbst in ein und derselben Behandlung), aber sie haben sich historisch unterschiedlich entwickelt und zeigen somit auch berufsspezifische Besonderheiten.

 

So hat die strukturell geprägte Osteopathie im 20.Jahrhundert in Deutschland, Skandinavien und England ihre breite Anwendung unter einem anderen Begriff gefunden: als Manuelle Therapie.

 

Die historische “Brücke” zwischen beiden strukturellen Herangehensweisen spannt sich von A.T.Still über John Martin Littlejohn und Alan Stoddard bis hin zu den Pionieren der Manuellen Therapie Evjenth, Kaltenborn, Geoffrey Maitland und James Cyriax (IFOMT).

 

Ihre Anwendung fand die Manuelle Therapie oder die Weiterentwicklung strukturell osteopathischer Techniken europaweit vor allem über Physiotherapeuten.

 

Eine zentrale strukturell-osteopathische Methodik wurde jedoch weiterhin nur von Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt: die Mobilisation mit Impuls, oder englisch: Thrust-Techniken / HVLA.

 

Sie ist auch heute noch den Physiotherapeuten in Deutschland untersagt und erübrigt sich so auch im Curriculum osteopathischer Fortbildungen für Physiotherapeuten.

 

Siehe Stellungnahme der Bundesärztekammer zur Osteopathie.

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BAK Stellungnahme -Wissenschaftliche Bew
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